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Erwachen aus dem Nichts

 

 

 

Septembermorgen

 

 

Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
In warmem Golde fliessen.

 

(Eduard Mörike 1804-1875, deutscher Lyriker)

 

Der Herbst gehört unter anderem zu meinen liebsten Jahreszeiten. Die Sonne strahlt in goldenem Licht, die Welt riecht warm und erdig und die Farbenpracht ist kaum in Worte zu fassen.

Es ist die Jahreszeit in welcher man erntet was gesät in doppelter Hinsicht. Die Fülle an Früchten und Gemüsen auf den Märkten sind enorm. Die Speisen und der Wein sind gehaltvoll und manch einer vergisst die Zeit in der Küche beim einmachen seiner Gartenschätze. Es ist aber auch eine Zeit, zumindest für mich, langsam einen Jahresrückblick zu wagen. In dieser Zeit gehe ich gerne in mich und schaue auf die vergangene Zeit. (Ich mache dies für mich bewusst im Herbst.) Was hat mir mein Jahr gebracht. Welche Wünsche haben sich erfüllt, wo wird mich mein Weg weiter hinführen....

 

Diese Gedanken mache ich mir gerne an meinem Lieblings Ort. Ob es mal mitten in einer Vollmondnacht ist oder kurz bevor die Sonne aufgeht, der Zeitpunkt an welchem ich da sitze ist abhängig von Stimmung und Gefühl.

 

Dieses Mal war es an einem Morgen kurz bevor die Sonne aufging. Es war Neumond und daher war die Welt finster. Lichter Nebel lag über dem Boden und es versprach ein wunderschöner goldener Herbsttag zu werden. Langsam durchbrachen zarte Sonnenstrahlen das Dunkel der Nacht und hüllten die Welt in ein seidiges zartes Licht.

 

Ich habe diese magische Stimmung unheimlich genossen. Diese Gegensätze von Leben und Tod, Trauer und Glück, Abschluss und Neubeginn, Tag und Nacht.

 

Erwachen aus dem Nichts

 

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